Haben Sie sich dieses Jahr auch wieder ein paar gute Vorsätze zurechtgelegt, um zu Beginn des neuen Jahres mit frischem Mut an die Sache heranzugehen, irgendeinen Lebensbereich in Angriff zu nehmen, in dem Sie gefühlt nicht optimal aufgestellt sind? Und, wo wir gerade dabei sind, was ist eigentlich aus den guten Vorsätzen von 2023 geworden?
Schlechtes Gewissen zum Jahresbeginn
Ich habe dieses Jahr für mich zum ersten Mal an solche Überlegungen keine großen Gedanken verschwendet, zumindest nicht, was die Klassiker „Abnehmen“ beziehungsweise „gesünder leben“ betrifft. Denn regelmäßig zum Sport gehen – das mache ich inzwischen tatsächlich (wenn auch immer noch im stetigen Kampf mit meinem inneren Schweinehund). Ich ernähre mich sowieso schon seit Jahren bewusst und relativ gesund; wenn ich mal ein, zwei Kilo loswerden möchte, hilft das gute alte FDH (Friss‘ die Hälfte). Und ich achte sogar darauf, ab und zu mal das Gläschen Wein zum Abendessen gegen eine Saftschorrle zu tauschen, „Dry January“ muss also nicht sein. Und sonst so, wo schlägt das schlechte Gewissen doch ein bisschen an?
Bei mir war das zuletzt im Dezember: Wieder nicht geschafft, Weihnachtskarten zu verschicken. Auch wenn es ziemlich aus der Mode gekommen ist, zu den Feiertagen oder spätestens zum Neuen Jahr tatsächlich noch entsprechende Grußkarten mit der Hand zu schreiben und per Post zu verschicken, finde ich schon, dass man zum Jahresauftakt gerade an Freunde, Bekannte und gute Geschäftskontakte einen kleinen Neujahrsgruß schicken sollte. Es muss ja nicht unbedingt ein, längerer, handgeschriebener Brief aus Büttenpapier sein, eine nette digitale Nachricht tut es auch.
Sinnvoller guter Vorsatz: Kontakte wiederaufnehmen
Gerade wenn man länger keinen Kontakt hatte, ist das ein schöner Weg, den Gesprächsfaden wieder aufzunehmen. Auch kann man auf diese Art elegant ein Treffen vorschlagen, wenn man einen Kontakt wieder intensivieren möchte. Neujahrsgrüße verschicken ist also ein guter und sinnvoller Vorsatz.
Wenn man sich fragt, warum man vielleicht mit dem einen oder anderen Menschen so lange – zu lange – keinen Kontakt hatte, dann liegt es ja meistens daran, dass sowohl man selbst als auch der oder die andere zu sehr mit dem eigenen Leben, dem eigenen Stress beschäftigt war. Ein weiterer guter Vorsatz wäre also, vielleicht einfach die analogen Kontakte wieder etwas mehr in den Vordergrund zu rücken im Neuen Jahr. Und das nicht nur gegenüber Menschen, die man sowieso schon kennt und mag, sondern vielleicht auch ganz einfach mal gegenüber dem Busfahrer, der Verkäuferin im Drogeriemarkt oder dem Sachbearbeiter im Bezirksamt, in dem man seinen neuen Pass abholt. Es tut gar nicht weh, einmal bewusst zu lächeln, der anderen Person ein Kompliment zu machen oder einfach kurz über das gute oder schlechte Wetter zu plaudern. Dieses kleine menschliche Zwischenspiel lässt die beiden Beteiligten normalerweise in besserer Laune zurück, als zuvor.
Frei nach dem alten Pfadfinderspruch „jeden Tag eine gute Tat“ könnte man sich doch einfach mal vornehmen, immer, wenn man das Haus verlässt, wenigstens einmal am Tag in irgendeiner Form einen netten, kurzen Kontakt mit einem anderen Mitmenschen aufzunehmen. Vor der Haustür kommt gerade jemand mit seinem Hund vorbei? Einfach mal stehen bleiben, den Hund streicheln und seinem Besitzer irgendetwas Nettes zum Tier sagen.
Man bleibt mit dem Auto hinter einem LKW der Müllabfuhr hängen? Wie wäre es, zur Abwechslung mal nicht zu hupen, sondern den angestrengt arbeitenden Stadtreinigungsmitarbeitern mal zuzulächeln? Man kommt davon zwar auch nicht schneller weg, aber man gibt sich selbst und den Mitmenschen ein besseres Lebensgefühl für die nächsten paar Stunden.
Vor Ihnen in der Supermarktkasse kämpft eine ältere Dame damit, ihre Einkäufe möglichst zackig in ihre Tasche zu räumen, damit die Warteschlange nicht immer länger wird? Helfen Sie ihm doch einfach beim Einpacken der Lebensmittel, dann sind sie auch selber schneller dran.
Bester guter Vorsatz: Social Footprint stärken
Im Zuge der Klimaschutzdebatte ist immer häufiger bei allem, was man tut, vom CO2 -Abdruck die Rede, den man hinterlässt bei allem, was man tut.
Aber was ist eigentlich mit dem Social Footprint ? Welchen Eindruck, welche Atmosphäre hinterlässt man üblicherweise nach einer Interaktion mit seinen Mitmenschen? Wäre es nicht ein schönes persönliches Ziel für 2024, den eigenen Social Foot Print auszudehnen, eine kleine Welle guter Vibes zu hinterlassen, wo immer man gerade war? Für mich ist es das jedenfalls, einfach, weil es Spaß macht!